Deportation

Kategorie: Deportation

Gedenkort in Trier

Im Oktober 1941 begannen in Deutschland die Deportationen von Juden in den Osten. Die ersten gingen dabei in das Ghetto „Litzmannstadt“ in der polnischen Stadt Łódź, viele weitere folgten.
Ein erster Transport aus dem Raum Luxemburg – Trier ging am 16./17. Oktober ab. Die Menschen mussten sich einerseits im Bahnhof Luxemburg einfinden. In Trier war das frühere Bischof-Korum-Haus, nicht weit vom Bahnhof entfernt, der Sammelpunkt. Dorthin wurden die Juden auch aus den Orten des Bezirks gebracht: aus Wittlich, aus Bernkastel-Kues, aus Neumagen und aus vielen weiteren kleinen Orten an der Mosel und im Hunsrück. Sie wurden in Polizeibegleitung, großenteils mit dem Zug dorthin gebracht.
Auch bei den späteren Deportationen in den Jahren 1942 und 1943 war das Bischof-Korum-Haus, neben dem Gefängnis in der Windstraße, der Sammelpunkt. Hier wurde den Menschen der Rest ihrer bürgerlichen Existenz genommen, sie wurden zu Transportnummern.

Am Ort des Bischof-Korum-Hauses, das nicht mehr steht, wurde im November 2020  ein neues Denkmal für die von dort Deportierten eingeweiht. Es besteht aus einem kleinen Koffer und einer Tafel, beides aus Bronze, gestaltet von dem Künstler Ralf Kotschka. Wie zufällig auf einer Bank abgestellt wirkt der Koffer. Die Tafel enthält neben einem erläuternden Text ein Gedicht von Gerty Spies. Gerty Spies, in Trier geboren, verbrachte selbst drei Jahre im Ghetto Theresienstadt und starb später in München. Unten ihr Gedicht.

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