Die jüdische Schule in Wittlich

Schulbuchauszug 1200

Das Schulgebäude

Kategorie: jüdische Schule

Jüdische Schule Kirchstr Daus2 400Über viele Jahre und Jahrzehnte musste die jüdische Gemeinde – oft zu Lasten der Kinder – mit sehr beengten Verhältnissen und wechselnden Schulräumen leben. Erst im Jahre 1871 konnte sie das Gebäude in der Kirchstraße erwerben. Dieses Gebäude – eigentlich ein Hinterbau, der von der Karrstraße aus zugänglich war, hatte den großen Vorteil, dass dazu ein Garten gehörte, der für die Pausen und den Sportunterricht genutzt werden konnte. Die Schule besaß einen Unterrichtsraum. Die Lehrerwohnung war davon getrennt; zuletzt wohnte Lehrer Hartmann in der Wilhelmstraße (heute Trierer Landstraße). Zu den Unterhaltskosten gewährte die Stadt einen Zuschuss. Die jüdische Gemeinde besaß damit einen Raum, den sie, vor allem in der NS-Zeit, auch für andere Treffen, etwa von Jugendgruppen nutzen konnte.

Raumplan jüdische Schule AKJG 500

      

Beim Pogrom im November 1938 wurde das Inventar der Schule zerstört; ab dann fand kein Unterricht mehr statt. 1939 kaufte die Stadt das Gebäude zum Preis von 1000 RM. Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der jüdischen Kultusgemeinde in Trier zurückgegeben, später aber verkauft.

Dr. Marianne Bühler


Foto: Archiv Albert Klein

Autor


Dr. Marianne Bühler, 2019

Qu.: Angaben bei dem jeweiligen Kapiteln