Moritz und Julia Dublon

Die Zeit

Kategorie: Moritz Dublon

Im Jahr 1935 mussten deutsche Juden zunehmend mit Übergriffen aus den Reihen der SA, der Partei- und „Volksgenossen“ rechnen und etliche „rechtliche“ Regelungen des NS-Regimes sorgten dafür, dass ihr bürgerliches Leben zunehmend beschränkt wurde. Bei so genannten „Wilden Aktionen“ kam es immer wieder zu Gewaltexzessen, mit denen der Auswanderungsdruck auf die jüdische Gemeinschaft erhöht wurde. Die jüdische, aber auch ausländische Presse berichteten regelmäßig über Verkaufsverbote an und bei Juden, von den Gemeinden „erlassene“ Zuzugsverbote und öffentliche Anprangerungen von „Rassenschändern“. Diese Maßnahmen des „gesunden Volksempfindens“ – so der NS-Jargon – wurden angeblich von der NS-Führung missbilligt, geduldet wurden sie trotzdem und nur selten wirklich unterbunden.


Franz-Josef Schmit