Die neue Synagoge von 1910

 

Synagoge Zeichnung Vienken Front Seite 1200

 

Der Pogrom von 1938

Bei den Ausschreitungen am 10. November 1938 wurde die Synagoge im Innern völlig zerstört. Die Tür wurde mit Äxten aufgebrochen. Der Kronleuchter zerschellte auf dem Boden, die Fensterscheiben wurden eingeschlagen. Die Inneneinrichtung wurde kurz und klein geschlagen. Einrichtungsgegenstände wie Gebetsmäntel, Bücher, Zylinder usw. wurden zerrissen, entweiht und auf die Straße geworfen. Eine Thorarolle und Reste anderer Rollen konnten gerettet und im Hause Kaufmann in der Tiergartenstraße versteckt werden. Sie sind heute im Vorraum der ehemaligen Synagoge bzw. in der Dauerausstellung ausgestellt.
Im Januar 1939 musste die jüdische Gemeinde die Synagoge zwangsweise an die Stadt Wittlich verkaufen. Vereinbart war ein Preis von 4.000 Reichsmark. Die Stadt Wittlich war aber berechtigt, bereits gezahlte und in Zukunft noch zu zahlende Wohlfahrtsunterstützungen an die Juden von diesem Preis abzuziehen, so dass nur ein Preis von knapp 600 Reichsmark übrig blieb. Fast zeitgleich mit dem Verkauf der Synagoge musste die Synagogengemeinde auch ihren Status als Körperschaft öffentlichen Rechts aufgeben und wurde zum Verein herabgestuft. Mit der Auswanderung des letzten Lehrers, David Hartmann, und seiner Familie nach Palästina kam das Gemeindeleben zum Erliegen.


Dr. Marianne Bühler

 

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 Synagoge Kohle Forster 400