Der Boykott am 01. April 1933
Reaktionen
Die Synagogengemeinde
reagierte mit einer Veröffentlichung im Wittlicher Tageblatt am 08.04.1933, trotz der Erfahrungen des Boykotts:
Erklärung
Die Synagogengemeinde beklagt aufs tiefte, dass in ausländischen Zeitungen gegen das deutsche Volk und seine Regierung eine Greuelpropaganda entfesselt wurde. Wir weisen die Lügenpropaganda auf das energischste zurück.
Wir sind davon durchdrungen, dass die deutschen Juden in ihrer geschichtlichen und gefühlsmäßigen Verbundenheit mit dem deuschen Volke gewillt und entschlossen sind, an dem Aufbau und dem Aufstieg des Vaterlandes mit allen Kräften mitzuarbeiten. Unsere Organisationen, sowie Mitglieder unserer Gemeinde haben wiederholt energischste Protesterklärungen gegen Greuelpropaganda veröffentlicht und alles bis zum äußersten bei ihnen erreichbaren jüdischen wie nichtjüdischen Stellen getan, um die Ehre des deutschen Namens im In- und Ausland zu wahren.
Der Vorstand der Synagogengemeinde Wittlich.
Diese Reaktion lässt sich lässt sich nur dann verstehen, wenn man weiß, das die jüdischen Bürger sich als Deutsche fühlten und auch nach dem Boykott die Veränderungen zunächst verdrängten.