Verlust des Wohnrechts

Kategorie: Das Jahr 1939

Deportationshaus 1 500

Aufgrund des Reichgesetzes über die „Mietverhältnisse der Juden“ vom 4. Mai 1939 mussten die deutschen Juden in so genannte „Judenhäuser“ umziehen. In Wittlich waren das die beiden Häuser Oberstraße 54 und 56, wo 33 vorwiegend ältere Menschen und sechs Kinder auf engstem Raum zusammengepfercht wurden. Hinzu kamen weitere Drangsalierungen:

Ausgangssperren, Rationierung der Lebensmittel, Stigmatisierung durch die Zusatznamen „Israel“ und „Sara“, Tragen des Judensterns ab September 1941 und Verpflichtung der jüdischen Männer zu Zwangsarbeiten in der Stadt. Göring hat in zynischer Weise das Schicksal der jüdischen Menschen nach dem Pogrom auf den Punkt gebracht: „Ich möchte kein Jude in Deutschland sein.“

32 Kein Anteil der Juden WTB 2.12.19381200

Wittlicher Tageblatt, 02.12.1938; Qu.: Kreisarchiv


 siehe auch:

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Autor: Franz-Josef Schmit, November 2020

Literatur

  • Mehs, Matthias Joseph: Tagebücher vom November 1929 bis September 1946. Hrsg. von Günter Wein und Franziska Wein. 2 Bd., Trier 2011.
  • Petry, Klaus: Wittlich unter dem Hakenkreuz. 3. Teil der Stadtgeschichte. Wittlich 2009.
  • Zeitenwende. Das 20. Jahrhundert im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Bearbeitet von Erwin Schaaf. Wittlich 2000.
  • Wein-Mehs, Maria: Juden in Wittlich 1808 – 1942. Wittlich 1996.
  • Einbezogen sind eigene Recherchen des Verfassers zum Nationalsozialismus in Wittlich.