Das Jahr 1934

11 Warnung von Dr Hürter Frühjahr 1934 500

"Nörgler und Mucker"

Kategorie: Das Jahr 1934

Im Frühjahr 1934 organisierte Propagandaminister Goebbels eine großangelegte, reichsweite Kampagne gegen „Nörgler und Mucker“. Im NS-Jargon waren das „Volksgenossen“, die noch wagten, Kritik am NS-Regime zu üben und damit vor allem die Autorität der örtlichen „Amtswalter“ gefährdeten. An dieser Kampagne war auch die Wittlicher NSDAP unter Führung von Ortsgruppenleiter Dr. Hürter stark beteiligt, und zwar schon bevor der offizielle Start aus Berlin (am 12. Mai 1934) bekannt gemacht worden war. Mehs sieht die eigentlichen Adressaten dieser Kampagne in den Reihen der Nationalsozialisten und benennt auch Beispiele einer sich breitmachenden Unzufriedenheit innerhalb der Wittlicher NSDAP (TB vom 21. April 1934).

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Der „Opferring“

Kategorie: Das Jahr 1934

Menschen, die aufgrund der Partei-Aufnahmesperre vom 2. Mai 1933 noch nicht der NSDAP beitreten konnten, bot die Mitgliedschaft im so genannten „Opferring“ ab März 1934 die Möglichkeit, ihr Einverständnis mit der NSDAP zu bekunden. In Wittlich wurde diese Organisation von dem Apotheker Hermann Haake, einem der aktivsten NS-Propagandisten in der Stadt, geleitet.

 

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Der so genannte „Röhm-Putsch“

Kategorie: Das Jahr 1934

Der so genannte „Röhm-Putsch“ vom 30. Juni 1934 wurde von der NS-Propaganda als „Staatsnotwehr“ dargestellt – in Wahrheit ging es Hitler um die endgültige Ausschaltung noch vorhandener, auch innerparteilicher Widersacher. In Wittlich fand am 1. Juli eine „gewaltige Treuekundgebung zum Führer“ statt. In einem Telegramm an Hitler stand: „Die nationalsozialistische Stadt Wittlich in der Grenzmark sendet dem Führer Grüße in unverbrüchlicher Treue für und für.“

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Parteiorganisation

Kategorie: Das Jahr 1934

Ab 1933 hatte die NSDAP unter Führung von Kreisleiter Fritz Loosen eine umfangreiche Organisationsstruktur auf Gemeinde- und Stadtebene aufgebaut. Fast 20 NS-Sonderorganisationen wie Info Deutsche Arbeitsfront (DAF), Kraft durch Freude (KdF), HJ und BDM, NS-Frauenschaft etc. sorgten für eine weitreichende Erfassung und Schulung durch die Partei, wobei den einzelnen NS-Berufsorganisationen (z.B. Nationalsozialistischer Lehrerbund, NSLB) eine besondere Bedeutung zukam.

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Die neuen Ratsherren

Kategorie: Das Jahr 1934

...vom September 1934.

Die neuen Ratsherren vom September 1934 waren ebenso wie die Beigeordneten nicht mehr gewählt, sondern vom Bürgermeister ernannt worden. Sie übten – so Mehs – „das schwere Amt des Kopfnickens“ aus, d.h. mitzubestimmen hatten sie gemäß des „Führerprinzips“ nichts mehr.
Im Dezember 1934 wurden verschiedene Straßen und Plätze auf Initiative von Dr. Hürter neu benannt: Der Marktplatz wurde zum „Adolf-Hitler-Platz“, die Neustraße hieß „Adolf-Hitler-Straße“ usw.

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Autor: Franz-Josef Schmit, November 2020

Literatur

  • Mehs, Matthias Joseph: Tagebücher vom November 1929 bis September 1946. Hrsg. von Günter Wein und Franziska Wein. 2 Bd., Trier 2011.
  • Petry, Klaus: Wittlich unter dem Hakenkreuz. 3. Teil der Stadtgeschichte. Wittlich 2009.
  • Zeitenwende. Das 20. Jahrhundert im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Bearbeitet von Erwin Schaaf. Wittlich 2000.
  • Wein-Mehs, Maria: Juden in Wittlich 1808 – 1942. Wittlich 1996.
  • Einbezogen sind eigene Recherchen des Verfassers zum Nationalsozialismus in Wittlich.