Der Arbeitskreis "Jüdische Gemeinde Wittlich"
Der Arbeitskreis „Jüdische Gemeinde Wittlich“ bildete sich Anfang 1988. Der Gründung waren Mahnwachen der Wittlicher Pax-Christi-Gruppe zum Gedenken an den Novemberpogrom vor der ehemaligen Synagoge vorausgegangen. Ziel war es von Anfang an, das Gedenken an die ehemaligen jüdische Gemeinde wachzuhalten bzw. ihre Geschichte zu erforschen. Vor allem an die Deportierten und Ermordeten aus der Zeit des Nationalsozialismus sollte erinnert werden.
Es fand sich eine Gruppe Interessierter zusammen, die begann
- regelmäßig eine Mahnwache am 9. November und entsprechende Begleitveranstaltungen zu organisieren
- Kontakt zu den noch lebenden Juden überall in der Welt aufzunehmen (siehe unten)
- die Geschichte der Juden in Wittlich zu erforschen und die Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu bringen
- durch regelmäßige Führungen, vor allem zum jüdischen Friedhof die Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren
- mit verschiedenen Veranstaltungen dem Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Höhepunkte der Arbeit waren die Erarbeitung einer Ausstellung über die Geschichte der Juden in Wittlich, die 1990 in der ehemaligen Synagoge gezeigt wurde, und der Besuch der noch lebenden ehemals Wittlicher Juden im Jahre 1991. Dazu lud die Stadt Wittlich ein, und über 60 Personen kamen, teilweise mit ihren Angehörigen.
Bis heute organisiert der Arbeitskreis die Mahnwache am 9. November und bereitet in Zusammenarbeit mit der Stadt Wittlich und dem Emil-Frank-Institut weitere Veranstaltungen vor.
Bis heute gibt es noch viele Kontakte zu Nachkommen der Wittlicher Juden, und es wird weiter zu einzelnen Personen und Themen geforscht.
Foto: Mitglieder des Arbeitskreises vor der Synagoge, 1991, Ute Bühler