Die jüdische Schule in Wittlich

Schulbuchauszug 1200

Die Lehrer - David Hartmann

Kategorie: jüdische Schule

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David Hartmann EFI Archiv 300David Hartmann wurde 1891 in Beuthen / Oberschlesien geboren und diente zeitenweise im Heer. Als Lehrer ausgebildet, arbeitete er zunächst in Bosen. Er heiratete im Jahr 1921 die Lehrerstochter Jettchen Hess aus Saarwellingen. Im gleichen Jahr trat er seine Stelle als Lehrer und Kultusbeamter in Wittlich an. Die drei Kinder Walter, Rachel und Bettina wurden zwischen 1922 und 1926 in Wittlich geboren. Die Familie wohnte seit 1924 im Haus Wilhelmstraße 53 (heute Trierer Landstraße), das die Synagogengemeinde als Wohnung für ihre Lehrer angekauft hatte.
David Hartmann blieb auch in der Zeit des Nationalsozialismus Lehrer und Vorbeter in Wittlich, was seine Arbeit stark belastete. Während des Pogroms wurde das Haus am 10.1.1938 durch die Nationalsozialisten zerstört und Hartmann verhaftet und in das Wittlicher Gefängnis eingeliefert. Sein Schwiegervater Joseph Hess starb kurz nach dem Pogrom. David Hartmann verließ Wittlich im Februar 1939 Richtung Palästina, wohin sein Sohn schon zuvor ausgewandert war. Er starb 1973 in Israel.

 

Auszüge aus einem Brief von der Tochter Rahel Cohn-Hartmann an den Arbeitskreis:

... Meine Eltern kamen als junges Ehepaar 1921 nach 'Wittlich, mein Vater war Lehrer an der einklassigen Schule, d.h. alle Schüler wurden zur selben Zeit in derselben Klasse unterrichtet. Mein Vater gab auch Religionsunterricht in den Dörfern der Umgebung. Im Wittlicher Jugendbund der jüdischen Jugend, die sich wöchentlich zu kulturellen Veranstaltungen traf, organisierte er Vorträge, Musikabende und gemütliches Beisammensein. ....

 


Qu.: für den gesamten Artikel: Maria Wein-Mehs, Juden in Wittlich, Wittlich 1993.

Dr. Marianne Bühler, 2019

Foto: Archiv Emil Frank Institut (Ausschnitt aus dem Hochzeitfoto von Emil Frank)

Autor


Dr. Marianne Bühler, 2019

Qu.: Angaben bei dem jeweiligen Kapiteln